H2-Fachbegriffe kurz erklärt
In der Wasserstoffwirtschaft sind viele Fachbegriffe im Umlauf. Die wichtigsten, die wir auch in den Fragen & Antworten verwenden, haben wir hier kurz erklärt. Wenn Sie Fragen zu weiteren Begriffen haben, schreiben Sie uns eine E-Mail an info@get-h2.de
Glossar
In einer Brennstoffzelle wird die chemische Bindungsenergie von Wasserstoff und Sauerstoff durch die Vereinigung der beiden Elemente freigesetzt. Es ist also der umgekehrte Prozess des Elektrolyseurs. Das Ergebnis ist eine elektrische Spannung, die dann weiterverwendet wird. Bei diesem Prozess handelt es sich nicht im klassischen Sinn um eine „Verbrennung“, vielmehr nennt man ihn auch „kalte Verbrennung“, da keinerlei Flammen entstehen, sondern nur elektrische Energie.
Aktuell wird der in Deutschland verwendete Wasserstoff über Dampfreformer gewonnen. Dabei wird Erdgas unter Zuführung von heißem Wasserdampf in seine Bestandteile aufgespalten. Dabei entstehen Wasserstoff und Stickstoff, aber auch klimaschädliches Kohlendioxid. Der dabei produzierte Wasserstoff ist so genannter grauer Wasserstoff.
Ein Elektrolyseur ist eine Vorrichtung, in der mit Hilfe von elektrischem Strom eine chemische Reaktion herbeigeführt wird. Wenn wir in unserem Zusammenhang davon sprechen, meinen wir eine Wasserelektrolyse. In dieser wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Kommt der zugeführte Strom aus erneuerbaren Energien, spricht man von grünem Wasserstoff. Es gibt verschiedene Arten der Wasserelektrolyse. Im Projekt GET H2 Nukleus ist die Errichtung einer PEM-Elektrolyse geplant. PEM steht für Protonen-Austausch-Membran (Proton exchange membrane). Bei einer PEM-Elektrolyse werden keine zusätzlichen Chemikalien zugeführt.
Wer mit Erneuerbarem Strom Wasserstoff erzeugen will, muss nachweisen, dass es sich auch wirklich um Erneuerbare Energie handelt. Dafür gibt es so genannte Herkunftsnachweise, die mit bestimmten Kriterien verbunden sind.
Liquid Organic Hydrogen Carrier sind flüssige organische Wasserstoffträger. In einen solchen Träger kann der Wasserstoff eingespeichert werden – im Falle des Thermalöls Benzyltoluol z.B. 54 Kilogramm Wasserstoff pro Kubikmeter LOHC. Das LOHC wird ohne besondere Kühlung und gefahrlos per Tanklaster, Zug oder Tankschiff transportiert. Bei den Abnehmern wird der Wasserstoff in einer Dehydrieranlage aus dem LOHC freigesetzt und genutzt. Das als LOHC verwendete Thermalöl kann nach der Freisetzung des Wasserstoffs hunderte Male neu mit Wasserstoff be- und entladen werden und ist recyclebar.
Die EU-Gesetzgebung regelt, welcher Wasserstoff als grün. Dabei geht es sowohl um die Herkunft des Stroms – ob er also aus Windkraftanlagen oder anderen Quellen stammt – als auch um z.B. den Zeitpunkt zwischen der Erzeugung des Erneuerbaren Stroms und des Verbrauchs in einem Elektrolyseur. Nur nach diesen Kriterien als grün eingestufter Wasserstoff kann auf die CO2-Minderung angerechnet werden.
Auch unter den Namen Synthetic Fuels oder Synfuels bekannt. Synthetische Kraftstoffe sind in der Regel künstlich hergestellte Kraftstoffe, bei denen in der Regel Erdöl als Rohstoffbasis durch andere, klimafreundlichere Kraftstoffe ersetzt wird. Die neueste und klimafreundlichste Form dieser Kraftstoffe sind so genannte E-Fuels. Hier wird mit dem Einsatz von Erneuerbarem Strom, Wasserstoff und aus der Luft entnommenem CO2 klimaneutraler Kraftstoff hergestellt.