Ausbau bis 2030
Bis 2030 wollen die Partner der Initiative aufbauend auf dem GET H2 Nukleus den Kern für eine europäische Wasserstoffwirtschaft schaffen. Vom Emsland bis ins Ruhrgebiet und von der niederländischen Grenze bis nach Salzgitter werden Erzeugung, Transport, Speicherung und industrielle Abnahme von grünem Wasserstoff verknüpft. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette bauen die beteiligten Unternehmen so kontinuierlich die Infrastruktur aus. Anbindungen für alle Sektoren, Anknüpfungen an weitere Wasserstoffnetze sowie an Importpunkte werden geschaffen. Das ist der Ausgangspunkt für eine europäische Wasserstoffwirtschaft. Der Großteil der Bausteine ist Bestandteil des IPCEI-Förderprogramms der EU (Important Projects of Common European Interest).
2025: Anbindung zu den Niederlanden
Der nächste Schritt ist 2025 eine Anbindung bis an die niederländische Grenze. Die Verbindung zum Importpunkt Vlieghuis wird durch den GET H2 Partner Thyssengas umgesetzt. Der Fernleitungsnetzbetreiber stellt bestehende Gasleitungen auf den Transport von 100% Wasserstoff um. Durch diesen Schritt wird die Anbindung an das niederländische Wasserstoffnetz HYNETWORK geschaffen. Dieses Leitungsnetz verbindet Deutschland, die Niederlande, Belgien und Frankreich und schließt den Hafen Rotterdam als wichtigen Importpunkt an. In Lingen wird die Elektrolyse auf 200 MW ausgebaut.
2026: Einbindung Speicher und Start in Salzgitter
Bis 2026 werden weitere wichtige Schritte zur Erweiterung der Infrastruktur und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit umgesetzt:
- Ein Kavernenspeicher der RWE Gas Storage in Gronau-Epe, der auf dem bestehenden Speicherfeld neu errichtet wird, wird angebunden. Mit der Möglichkeit der Speicherung des Wasserstoffs wird die Versorgungssicherheit entscheidend gesichert. Die so ermöglichte Speicherung Erneuerbarer Energie in Form von grünem H2 ist einer der entscheidenden Vorteile der Wasserstoffwirtschaft.
- Die Salzgitter AG nimmt in ihrem Stahlwerk einen 100 MW Elektrolyseur, der mit Strom aus Windenergie versorgt wird, in Betrieb. Das ist Teil des Projektes SALCOS, der Klimainitiative der Salzgitter AG, mit der die Stahlproduktion klimafreundlich gemacht werden soll. In dem Großprojekt will die Salzgitter AG die Stahlerzeugung von Hochöfen kontinuierlich auf eine Erzeugung über mit grünem Wasserstoff betriebene Direktreduktion umstellen.
- Durch den Neubau weiterer Leitungen für den Transport von Wasserstoff schaffen OGE und Thyssengas eine zusätzliche Verbindung in Richtung Ruhrgebiet.
- Die Elektrolyseanlage in Lingen wird auf 300 MW erweitert.
2030: Verbindung der Bausteine
Der letzte Schritt ist bis 2030 die Anbindung der Salzgitter AG über bestehende Gasleitungen der Nowega, die auf den Transport von Wasserstoff umgestellt werden. Durch den Einsatz des grünen Wasserstoffs in Raffinerien, in der Stahlproduktion und für weitere industrielle Nutzung verfügt das Gesamtprojekt bis 2030 über ein CO2-Vermeidungspotenzial von bis zu 16 Mio. Tonnen.
Die Erweiterung des Projekts durch Partner aus dem Verkehrssektor und für die Verteilung des grünen Wasserstoffs in die Fläche ist zudem schon in Vorbereitung. Weitere Partner der Initiative GET H2 haben ebenfalls Interessensbekundungen für die IPCEI-Förderung von Projekten, die den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur zum Ziel haben, eingereicht.